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Dogme
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Version vom 7. Januar 2020, 21:07 Uhr von R.Kloetzke (Diskussion | Beiträge)
... ist ein kommunikativer Ansatz des Sprachenlehrens, der dazu auffordert, auf den Einsatz von Lehrbüchern zu verzichten und stattdessen auf kommunikativen Austausch zwischen Schülern und Lehrern zu setzen.
Der Dogme-Ansatz hat zehn Hauptprinzipien:[1]
- Interaktivität: der direkte Weg zum Lernen ist in der Interaktivität zwischen Lehrern und Schülern sowie zwischen den Schülern selbst zu finden.
- Einbindung: Schüler sind beim Lernprozess besonders engagiert, wenn es dabei um Inhalte geht, die sie selbst kreiert haben.
- Dialogische Prozesse: Lernen wird als sozialer und dialogischer Prozess verstanden, in dem Wissen gemeinschaftlich aufgebaut wird.
- Ko-Konstruktion (des Lernens): Lernen findet durch Konversation statt, in denen Lernender und Lehrer Wissen und Fähigkeiten gemeinsam hervorbringen.
- Entstehung: Sprache und Grammatik entstehen aus dem Lernprozess heraus. Darin liegt ein klarer Unterschied zu der Vorstellung, die Lerner würden sich eine bereits existierende Sprache "aneignen".
- Angebotscharakter: die Rolle des Lehrers besteht darin, den Angebotscharakter des Sprachenlernens dadurch zu optimieren, dass er die Aufmerksamkeit auf entstehende Sprache richtet.
- Stimme: Der Stimme des Lernenden, seinen Überzeugungen und seinem Wissen wird Anerkennung entgegengebracht.
- Empowerment: Die Verbannung von professionell publizierten Materialien und Lehrbüchern aus dem Klassenzimmer stellt eine Ermächtigung der Schüler und Lehrer zu eigenständigem Lehr- und Lernhandeln dar.
- Relevanz: verwendete Materialien (z. B. Texte, Tondokumente und Videos) sollen für die Lernenden relevant sein.
- Kritischer Gebrauch: Lehrer und Schüler sollen mit professionell publizierten Materialien und Lehrbüchern in einer kritischen Weise umgehen, die berücksichtigt, dass solche Materialien kulturelle und ideologische Einfärbungen und Voreingenommenheiten beinhalten (können).